Der Schweizer Pavillon an der Expo 85 in Japan

aus: Expo ’85 Tsukuaba. Spezial-Weltausstellung. Schlussbericht der projektleitenden Schweiz.
Zentrale für Handelsförderung, Zürich 1986

Mit Hanspeter Danuser entstanden auch so verrückte Dinge wie das Konzept für den Schweizer Pavillon an der Expo 85 in Tsukuba in Japan. Nachdem ein Vorgängerprojekt namens «Swissorama» im Mai 1984 wegen Untauglichkeit abgebrochen worden war, setzten sich die beiden hin und entwarfen in einigen Arbeitsnächten eine Alternative.

Thema dieser Spezial-Weltausstellung lautete: «Dwellings and Sourroundings – Science and Technology for Man at Home» (Wohnstätten und Umwelt – Wissenschaft und Technologie für das Zuhause des Menschen). Beteiligt waren 47 Länder und 37 internationale Organisationen, dazu kamen 28 japanische Grossfirmen und Organisation sowie die japanische Regierung. Die Expo dauerte vom 17.3.1985 – 16.9.1985 und wurde von 20 Millionen Leuten besucht, 97 % davon waren Japaner*innen.

Der Schweizer Pavillon war der Wassertechnologie gewidmet. Den Eingang zierte ein monumentaler, scheinbar freischwebender Wasserhahn, der von Tausenden von Expo-Besuchern fotografiert wurde. Wer die Szenerie anschliessend betrat, sah sich umhüllt von «Schweiz», ausgebreitet als Gebirge und Seen auf der grössten Fotokulisse, die bisher je hergestellt worden war. Und dann hiess es Schirme aufspannen – es regnete und gewitterte wie echt. In dieser Weise aufgefrischt wandte man sich weniger erlebnisorientierten Inhalten zu und konnte sich später im Restaurant «Le Soleil» bei Bratwurst und Rösti oder einem Menu Matterhorn vergewissern, dass unser Land auch Daseinsformen kennt, die trocken, hell und kulinarisch sind.

Der Pavillon kostete inklusive Betrieb sechs Millionen Franken und wurde von einer knappen Million Menschen besucht.